Mein Beitrag zum TOP 16 Müritz-Wanderweg am 29.06.2022

Als Leitender der Sitzung muss ich mich auf den ordnungsgemäßen Ablauf konzentrieren. Deshalb schreibe ich im Vorab der Sitzung meine Gedanken zu dem Tagesordnungspunkt nieder.

Der Uferwanderweg ist aus meiner Sicht ein “nice to have”, ein Sahnestück, welches man sich zulegt, wenn wenigstens die wichtigsten Infrastrukturprojekte realisiert sind. Dieses Ziel haben wir in Waren (Müritz) bei Weitem noch nicht erreicht. Nach meiner Kenntnis ist die Straße Am Seeufer trotz des starken Fahrrad- und Fußgängerverkehrs in den Urlaubsmonaten kein Unfallschwerpunkt. Für mich sind folgende Infrastrukturprojekte vorrangiger:

  • Der Ausbau der Rosa-Luxemburg-Straße
    Hier leben viele Anwohner und der Straßenlärm und die Erschütterungen, die durch die Kanten im Beton entstehen, sind mehr als störend. Durch den Bau von Mare Müritz und die großen Nachfrage nach Stellplätzen auf dem Zeltplatz Ecktannen hat dort der Autoverkehr in den letzten Jahren zugenommen und damit auch die Gefahr für die Schülerinnen und Schüler auf ihren Schulwegen in die Schulen auf dem Papenberg. Geplant ist eine Gesamtinvestition von knapp 1,8 Mill. €.
  • Die Rekonstruktion der Springer-Straße
    Der Zustand ähnelt der der Rosa-Luxemburg-Straße. Für diesen Ausbau sind ab 2024 mehr als 1,4 Mill. € geplant.  
  • Die Straße zwischen dem OT Neu Falkenhagen und dem OT Jägerhof
    Eine weitere Notwendigkeit der Straßenreperatur und des Baus eines neuen Radweges sehe ich für diese Straße.  Für den Bau des Radweges sind 700 T€ geplant. Wir hoffen auf Förderung in Höhe von ca. 500 T€.

Sie vermissen die Investitionen in die Schulen in Waren/West? Ja, die stehen auch noch und ganz besonders vorrangig an. Doch zunächst müssen wir entscheiden, auf welchem Weg das Problem gelöst werden kann. Und diese Lösung muss auch noch andere Investitionen ermöglichen. Die Erschließung des B-Plans 24a zum Beispiel verlangt auch eine hohe Investitionssumme (8,8 Mill. €). Die Nachfrage nach Wohnraum für z.B. Rückkehrer hat sogar schon meine Sprechstunde erreicht.

In Anbetracht der Preisentwicklungen, die bei den Baupreisen keine Ausnahmen machen, halte ich von der Umsetzung der Idee des Müritzwanderweges in diesem und dem nächsten Jahr nichts. Wir werden die 130 T€ für den Bau des Weges (Bereich Müritzmarina/Müritzfischer) für aus meiner Sicht Wichtigeres benötigen.

Ich will aber auch nicht die Möglichkeit der Realisierung auf ewig verhindern. Deshalb bin ich gegen einen Verkauf der städtischen Flächen an die anliegenden Firmen.

Den Rückbau des Wegansatzes hinter dem Appartmenthaus habe ich ins Gespräch gebracht. Ich hätte vorher länger darüber nachdenken sollen. Inzwische glaube ich, dass eine die Situation erläuternde Beschilderung ausreicht. Das ist die preiswertere Lösung.

Warenerinnen und Warener, Stadtvertretung und Verwaltung haben viele gute Ideen für die Entwicklung unserer Stadt. Manche Idee hat sich schon zu einer Planung entwickelt. Vor der Umsetzung der Planung muss die finanzielle Machbarkeit geprüft werden und mit anderen Planungen auf Wichtigkeit verglichen werden. Bei diesen Vergleichen können sehr unterschiedliche Ergebnisse herauskommen. Letztendlich entscheidet dann die Mehrheit der Stadtvertretung.

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6 Gespräche in der Telefonsprechstunde

Heute kamen beide Telefone zum Einsatz. Während eines Gesprächs mit dem einen Apparat klingelte der andere. Also rief ich die Anrufer zurück. 

Worum ging es?

Ein Anrufer aus Berlin erkundigte sich nach dem Planungsstand des B-Planes 24 A, dem neuen Wohngebiet unterhalb des Papenbergs. Er will mit seiner jungen Familie nach Waren (Müritz) zurück. Ich habe ihm versichert, dass die Stadtvertretung aus meiner Sicht die Entwicklung des B-Planes 24 A als  ein Schwerpunktvorhaben ansieht. 

Auch eine Dauerthema wurde wieder angesprochen. Warum soll es Tempo 30 auf der B192 in der Nacht geben, nicht aber in der Karl-Marx-Straße? Mir fehlen die Argumente, diese werde ich beim Bürgermeister als zuständige Verkehrsbehörde einholen.

Die gelben Säcke waren ebenfalls Thema heute. Mein Gesprächspartner ist der Meinung, dass der Landkreis auch weiterhin für kostenlose Säcke sorgen müsse, damit er wie bisher seine Wertstoffe auf dem Balkon sammeln und dann sackweise in den Container tragen kann. Schließlich ist bei der Einführung des “Grünen Punktes” die Entsorgung eingepreist worden. Ich denke, wir alle werden uns von langjähriger Gewohnheit trennen müssen und z.B. den gelben Sack auf dem Balkon durch einen entsprechen großen Eimer o.ä. ersetzen müssen.

Bis vor einige Zeit gab es auf dem Parkplatz “Müritzeum” eine Schrankenanlage und bezahlt wurde bei der Ausfahrt. Jetzt muss im Vornherein geplant werden, wie lange der Arztbesuch oder der Besuch im Müritzeum dauert und zur Sicherheit zahlen die Parkenden mehr als nötig. Für viele ist das Bezahlen mit dem Smartphone keine Alternative. 
Wie kann das Problem gelöst werden? Ich weiß es im Moment nicht.

Eine Mieterin der WOGEWA in der Güstrower Straße berichtete mir über Wasser, welches in den Keller gedrückt wird. Unzufrieden ist sie auch mit dem Reinigungsservice im Treppenhaus und den damit verbundenen Kosten. Hier werde ich mich mit der WOGEWA in Verbindung setzen.

Ein weiteres angesprochenes Problem ist der Zustand des Wanderweges um den Tiefwarensee unterhalb des Falkenhäger Weges. Bei Tau- und Regenwetter ist ein Abschnitt kaum mehr passierbar. Ob das mit einer Fuhre Brechsand und einer Rüttelplatte gelöst werden kann? Ich weiß es nicht, ich bin auf diesem Gebiet kein Fachmann. Ich werde mich an das Bauamt wenden und vielleicht kann der Stadtbauhof helfen.

 

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Aus der 7. Einwohnersprechstunde

Eine alte PappelAls ich kurz vor 16:30 Uhr in die dritte Etage der Stadtverwaltung kam, wartete bereits die erste Einwohnerin. Da der Konferenzraum noch besetzt war, begannen wir unser Gespräch schon auf dem Flur. Es ging um eine Pappel zwischen den Blöcken in der Geschwister-Scholl-Straße mit der Nummer 9 und Nummer 18. Die Einwohnerin bemüht sich schon mehrere Jahre um die Fällung des Baumes, der in den 1970iger Jahren gepflanzt ist.  Sie sieht eine Gefahr für das Wohngebäude, den darunter liegenden Kleinkinderspielplatz, für die parkenden Autos und moniert das viele Laub, herabfallendes Totholz, die Verdunkelung der Wohnzimmer und Balkone. Sie hat 36 Misteln gezählt und erwartet eine Schädigung des Baumes. Ich habe hier mal nachgelesen: https://baumsicht.de/baumfremder-bewuchs-sind-misteln-und-efeu-eine-gefahr-fuer-baeume/ . In diesem Beitrag wird eine Schädigung nur bei “sehr starkem Mistelbefall” beschrieben. Aber, was ist ein “sehr starker Mistelbefall? 
Nach ca. 30 Minuten war unser Gespräch, wir waren inzwischen ins Konferenzzimmer umgezogen, beendet.
Ich werde das Problem mit dem SGL Umwelt/Forsten/Friedhofsverwaltung, Herrn Müller, besprechen. Er ist der Fachmann. Vielleicht kann die Krone reduziert werden. Solche Maßnahmen sind aber nur noch bis zum 28.02.2020 möglich.

Mein zweiter Gast hatte ganz andere Fragen. Ihm ging es um die Verkehrsströme in der Straße am Seeufer. Er wollte wissen, ob der Panoramaweg so gestaltet wird, dass er keine Sackgasse mehr ist. Darüber hinaus fragte er, ob die Stadtvertretung noch vor hat, den Uferwanderweg zu realisieren. Er hofft, dass dadurch ein großer Teil der Fußgänger vom kombinierten Fuß-Radweg in der Straße am Seeufer “weggelenkt” werden kann. Dadurch könnte mehr Platz für die Radfahrer bereitgestellt werden. Mein Gesprächspartner befürchtet, dass das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Lauenburg die Uferflächen an die Anlieger verkaufen könnte und damit der Uferwanderweg nicht mehr realisiert werden kann.
Diese Fragen werde ich an den Stadtentwicklungsausschuss weiter geben.

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