Am 07.07.2021 erhielt ich per Mail von Frau Minke von der Interessengemeinschaft Warenshof eine Anfrage zum Planungsstand eines Klimamessturms und einer Legehennenanlage im Umfeld der alten Hühnerställe an der Teterower Chausse hinter der Hausnummer 4. Zum Klimamessturm konnte ich ihr einen Auszug aus der Niederschrift einer Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses zur Verfügung stellen. Über die Legehennenanlage kannte ich auch nur Gerüchte. Über den Stadtentwicklungsausschuss erhielt ich einen Kontakt zu dem das Projekt begleitenden Mitarbeiter der Landgesellschaft M-V, der mir das Vorhaben bestätigte.
Meine erste Frage war: Gibt es nicht schon genug Eier, besteht überhaupt noch ein Bedarf an Eiern?
Eine Recherche im Internet zeigte, dass die in Deutschland verzehrten Eier nur zu rund knapp 73 % in Deutschland selbst produziert werden.
Daraus folgte die zweite Frage: Wo kommen die “fehlenden” Eier her? Auch hier fand ich die Antwort durch eine Internetrecherche.
Quelle (leider hinter einer Bezahlschranke: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1131225/umfrage/lieferlaender-von-huerhnereiern-in-deutschland-importmenge/)
Die Quelle besagt, dass der größte Teil der Importe aus den Niederlanden, Polen, Belgien und Frankreich importiert werden.
Sind Eier, die erst hunderte von Kilometern durch Europa transportiert werden, noch ökologisch produziert?
Eine weitere Frage, die ich mir stellte: Welche Haltungsbedingungen müssen für die Produktion von Bio-Eiern eingehalten werden?
Hier fand ich Antworten: Fragen und Antworten zur Legehennenhaltung in Deutschland (Letzter Besuch 14.08.2021)
Bei einem Besuch einer Legehennenanlage in Brüssow erhielten wir auf alle Fragen zu den Haltungsbedingungen Antworten. Z.B. ist ein Stall in einen “Warmteil” mit Sitzstangen und Legenestern, in einen “Wintergarten” und in den Außenbereich gegliedert. Die Innenbereiche sind durch die Tiere jederzeit erreichbar, der Außenbereich nur in einer bestimmten Zeit. Im Stall haben 6 Tiere je 1 m², in der Außenanlage stehen jedem Tier 5 m² zur Verfügung. Im Außenbereich befinden sich mehrere Unterstände für die Hühner und Hähne. Gefüttert werden ökologisch produziertes Futter und Weizen. Der Kot wird mittels Förderbändern aus dem Stall in geschlossene Kotsilos transportiert und von dort 2 mal im Jahr abtransportiert. Wir (3 Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses und ich) hatten den Eindruck, gesundes, vollständig befiedertes Geflügel zu sehen.
Eine Frage habe ich mir noch gestellt. Ist der Standort geeignet? Für die Antwort bin ich natürlich nicht Fachmann genug. Meine Sicht ist:
In der Teterower Chaussee gab es bis in die 1990iger Jahre die “Eierfarm” in der in 4 Ställen bis zu 40.000 Tiere in Käfig- und Bodenhaltung gehalten wurden. Bei der Übergabe der Unterschriften der Interessengemeinschaft Warenshof am 09.08.2021 auf dem Gelände habe ich noch 2 Bullen auf einem Teil des Geländes gesehen. Der Hühnerkot wurde und der Bullenmist wird offen gelagert. Der größte Teil der mit Wellasbest gedeckten und unmittelbar hinter dem Wohnhaus stehenden Gebäude ist ungenutzt. Die neue Stallanlage soll sich ca. 150 m hinter den hinteren alten Gebäuden in Richtung der Bahngleise Berlin – Rostock befinden.
Mein Fazit: Wenn alle nötigen Gutachten für eine Eignung der Fläche sprechen, könnte die Chance genutzt werden, um diese “LPG-Brache” abzureißen und neu zu gestalten. Aber ich habe mir noch 2 Gesprächspartner ausgesucht, die beide Erfahrungen in der ökologischen Landwirtschaft haben. Dazu in weiteren Blogbeiträgen. (siehe Weitere Überlegungen zur Legehennenanlage)
Bei den Recherchen bin ich noch auf eine weitere Möglichkeit der tierwohlgerechten Gestaltung des Außengeländes gestoßen, die Agroforstwirtschaft
Auf Nachfrage bestätigte mir der potentielle Bauherr, dass der Einsatz schnellwachsender Bäume durchaus geplant sei.