Schulradio – eine Projektidee

Die neueste JIM-Studie 2008 bestätigt es erneut: Das Radio steht in der Besitzrate bei Kindern und Jugendlichen nach Handy und MP3-Player mit 77 % an dritter Stelle. 72 % der Befragten gaben an, das Radio täglich und 55 % des Radio mehrmals in der Woche zu nutzen. Dabei steht das Musikhören an erster Stelle, journalistische Beiträge treten da eher in den Hintergrund.

Trotzden gelingt es recht leicht, Schüler und Jugendliche für das “Radiomachen” zu begeistern. Die Aussicht als Radiosprecher in der Schule bekannter und eventuell auch angesehener zu werden, reizt viele.

Dabei lassen sich die 5 Aufgabenbereiche der Medienerziehung umsetzen:

– Medienangbote sinnvoll auswählen und nutzen Die Schüler erschließen sich das Internet z.B. als  Recherchemedium.
– Mediengestaltung verstehen und bewerten Durch die Arbeit als “Radiomacher” erfahren die Schüler Neues über das Medium Radio. 
– Medieneinflüsse erkennen und aufarbeiten Die Schüler erkennen, das ihre Sendung Gefühle, Vorstellungen und Verhaltensorientierung beeinflussen können 
– Medien hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Bedeutung analysieren  Durch die eigenen Tätigkeit als “Radiomacher” nehmen die Schüler das Medium Radio kritischer wahr. 
– Eigene Medien gestalten und verbreiten Durch die Produktion eigener Sendungenlernen die Schüler sich sach- und adressatengerecht auszudrücken. 

siehe Rahmenplan Medienerziehung Mecklenburg-Vorpommern, Erprobungsfassung 2004, Seite4f

 “Radiomachen” können bereits Lernende ab der Orientierungsstufe. Als Aufnahmetechnik sind Digitalrecorder geeignet, die ähnlich wie MP3-Player leicht bedienbar sind. Bereits MP3-Player mit Diktierfunktion sind für diese Zwecke geeignet. Die Bearbeitung von MP3-Dateien mit Audacity ist leicht erlernbar. Die Schüler sollten allerdings gut lesen und eigenen Texte erstellen können. 

Eine zeitliche Begrenzung für dieses Projekt gibt es nicht. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Projektgruppe klassenstufenübergreifend zusammengesetzt ist. Da fällt ein “Generationswechsel” nicht so ins Gewicht. Zu Beginn ist es günstig, einen Projekttag zu planen, um z.B. die Technik kennenzulernen. Die weiteren Projektveranstaltungen benötigen etwa eine Doppelstunde. Dabei kommt es natürlich vor, das Recherche- und Aufnahmearbeiten auch zwischen den Treffen von den Schülern durchgeführt werden müssen.

Nach der Technikeinführung wären folgende Schritte bis zur ersten Sendung denkbar:

  • Themensammlung und -auswahl
  • Texten der Moderationen
  • Auswahl der Musik
  • Bearbeiten der einzelnen Beiträge
  • Zusammenschnitt der Sendung

Danach erfolgt die erste Ausstrahlung außerhalb der Projektzeit. In der nächsten Gruppenzusammenkunft sollte eine Auswertung der Rückmeldungen erfolgen.

Für dieses Projekt ist eine Grundausstattung an Technik nötig. Für die Aufnahmen benötigt man kleine MP3-Recorder, die die Aufnahmen bereits als MP3 ö.ä. liefern. Hör-Sprecheinheiten für die PC, die mit einer guten Soundkarte ausgestattet sein sollten, Adapter für das Anschließen mehrerer  Hör-Sprecheinheiten an einen PC (verhindert das gegenseitige Stören) und eine Software zur Tonbearbeitung (z.B. Audacity – Freeware) sind nötig.

Als Start in ein Projekt “Schulradio” ist auch eine Projektwochen mit der Unterstützung des Medientreckers “Radio” der Landesrundfunkzentrale möglich. Die Medienpädagogin Sabine Münch leitet und begleitet Medienprojekte im Bereich Radio.

Ich selbst habe bereits mehrere Projekt “Schulradio” begleitet und unterstütze Sie gern.

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MMOG – Suchtgefahr oder Chance für neue Lernstrategien?

MMOG – Massively Multiplayer Online Game oder Massen-Mehrspieler-Online-Gemeinschaftsspiel sind Onlinespiele, in denen Einzelne oder zumeist Gruppen gemeinsam spielen und dabei Aufgaben lösen. Dies geschieht ausschließlich im Internet. Als eines der ersten MMOGs erschien 1991 Neverwinter Nights. Das gegenwärtig wohl bekannteste MMOG ist Worl of Warcraft (WoW), welches 2005 erschien. Inzwischen entspricht die Anzahle der Spieler etwa der Bevölkerungszahl Österreichs.

Ein Beratungsportal “Digitale Netzwelten” beschäftigt sich ebenfalls mit WOW.

Interessante Einsichten und Ansichten zu WoW, zu Fragen der Spielsucht, zum Lernfaktor dieses Spiels finden sich in einem Beitrag von 3SAT, den ich hier  3sat Dokumentation über World of Warcraft (WoW) “von Magiern und Kriegern” – 28:35 – 24.04.2007 fand.

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Berühmt im Netz? Ein Literaturhinweis

Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur hat unter Federführung von Jürgen Lauffer und Renate Röllecke das Buch “Berühmt im Netz? Neue Wege in der Jugendhilfe mit Web 2.0” (ISBN-13: 987-3-929685-42-8) herausgegeben. In einem Theorieteil heißt es u.a.:

“Je jünger die Pädagoginnen und Pädagogen sind, desto stärker ist vor dem Hintergrund eigener Mediensozialisation ihre Affinität zur heutigen Internetgeneration. Doch auch sie müssen kulturelle Unterschiede erkenn und überwinden.
Dazu möchten wir Sie mit diesem Band motivieren. Setzen Sie sich mit dem Web 2.0 auseinander, machen Sie Ihre eigenen Erfahrungen und tauchen Sie in die Medienwelt von Heranwachsenden heute.”

Im Praxisteil geht es um Fotoportale, Videoportale und Weblogs. In sehr detaillierten Beschreibungen werden die ersten Schritte im Umgang mit den genannten Portalen nachvollziehbar beschrieben.
Dieses Blog entstand mit Hilfe der Seiten 134 bis 154 dieses Buches.

Beziehen kann man das Buch über www.gmk-net.de.

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